Vater, bewahre sie in deinem Namen
Shownotes
BEWAHRE SIE IN DEINEM NAMEN! 1 Das Testament Jesu und wir 1.1 Letzter Wille 1.2 Das Testament Jesu 2 "Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen!" 2.1 Jesus weiß, was im Menschen ist 2.2 "Bewahre sie in deinem Namen." 2.3 Jesus Christus, das menschgewordene Wort Gottes 2.4 Die Art Jesu annehmen 3 Dankbarkeit-Erkenntnis-Zeugnis 3.1 Dankbarkeit 3.2 Erkenntnis 3.3 Zeugnis
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MIT DER KIRCHE BETEND DEN ERLÖSER ERWARTEN
1 Wie die Kirche betet, zu Gott redet, offenbart was sie glaubt, wie sie sich vor Gott versteht.
Drei Gebete sind es, in denen der Priester als Vorsteher die Gebete der Gemeinde zusammenfasst. Das Tagesgebet am Schluss der Eröffnung der Messfeier; das Gabengebet am Schluss der Bereitung der Gaben und Herzen; und das Schlussgebet am Ende der Eucharistiefeier.
Vor jedem dieser Gebete ruft uns der Priester zu: »Lasset uns beten« oder »Wir wollen beten«. Wir alle sind damit gemeint. In den Ausführungs-Bestimmungen der Liturgie heißt es, dass nach der Einladung zum Gebet eine Gebetsstille folgen soll. In dieser Stille soll jede und jeder Gott noch einmal sagen, was ihm besonders auf der Seele brennt oder am Herzen liegt.
Es soll vor Gott zur Sprache kommen, was uns bei der Eröffnung, beim Bußakt aufgegangen ist;
oder beim Gabengebet, was wir Gott jetzt geben wollen;
oder beim Schlussgebet, was uns in der Begegnung mit dem Herrn in seinem Opfer und Mahl wichtig geworden ist für unseren Alltag. Der Priester schließt also unser Beten mit dem Tagesgebet, dem Gabengebet oder dem Schlussgebet ab.
Die Anliegen des Tagesgebets habe ich bei der Einführung und im Kyrie schon angesprochen.
➤ 2Das Gabengebet
Barmherziger Gott, wir bekennen, dass wir immer wieder versagen und uns nicht auf unsere Verdienste berufen können. Komm uns zu Hilfe, ersetze, was uns fehlt, und nimm unsere Gebete und Gaben gnädig an. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
2.1 Die Gaben, die dargebracht und auf dem Altar niedergelegt worden sind,
sind "Frucht der Erde" und "des Weinstocks" aber auch "menschlicher Arbeit“ Zeichen der Kraft und Fruchtbarkeit, die Gott seiner Schöpfung eingestiftet hat, aber auch der Mühe, Sorgfalt und Phantasie des Menschen, dem die Schöpfung anvertraut ist.
Trotzdem bekennen wir vor dem barmherzigen Gott, dass wir versagen und uns nicht auf unsere Verdienste berufen können. Was bedeutet dieses Bekenntnis gerade in dem Augenblick, wo der eucharistische Teil der Messfeier begonnen hat?
2.2 Brot und Wein sind Sinnbild für unser Hingabe und Opferbereitschaft.
Das Gabengebet aber sagt, keine irdische Gabe, ja dass nicht einmal die ganze Schöpfung und auch wir selbst können nicht der Größe und Heiligkeit Gottes genügen.
Es bedeutet ferner, dass alles, was wir darbringen, ihm *längst gehört und selbst unsere Verdienste seine Gaben sind. Im Epheserbrief heißt es „Seine Geschöpfe sind wir. In Christus Jesus dazu geschaffen, in unserem Leben die guten Werke zu tun, die Gott für uns im Voraus bereitet hat.“
2.2.1 Die Bitte „Ersetze, was uns fehlt“,
bedeutet das Eingeständnis, dass wir sogar hinter dem Guten, das uns mit Gottes Hilfe möglich ist, immer wieder zurückbleiben.
Aber im Hinblick auf die Eucharistie hat das Bekenntnis des Unvermögens noch einen tieferen Grund. In dieser Feier bringen wir unvollkommen genug uns selbst vor Gott und alles, was wir von ihm empfangen haben. Er aber überbietet unsere Hingabe an ihn in unerhörter Weise: er gibt uns sich selbst in seinem Sohn, sakramental verhüllt in Brot und Wein.
2.2.2 In diesem heiligen Tausch
sind wir die von Anfang an und bis zum Ende in beglückend beschämender Weise die Beschenkten. Alles, was wir geben, ist schon zuvor seine Gabe. Alles, was wir empfangen, kann nur er uns geben. Alles, was wir tun können, ist ihn zu bitten, dass er vollbringe, was wir nicht vermögen.
So erschließt sich uns der Sinn der Bitte, die auf das Bekenntnis unseres Unvermögens folgt. die Bitte um seine Hilfe, ohne die wir ihn nicht einmal suchen, geschweige denn finden und ihm begegnen könnten; Die Bitte zu ersetzen, was uns an Fähigkeit zur Hingabe, an Bereitschaft, in das Opfer Christi einzugehen, fehlt; die Bitte um gnädige Annahme unserer Gebete und Gaben, unserer menschlich irdischen Worte und Zeichen, in denen und durch die er uns seine Gegenwart in Christus schenkt.
2.3 Das ist Beten im Namen Jesu
"der uns die Feier dieses Geheimnisses aufgetragen hat". Es ist Gebet, das der Erhörung gewiss sein darf. Durch Gottes Heiligen Geist wird bei der Feier der Eucharistie geschehen, worum wir bitten:
die Wandlung unserer Gaben in den Leib und das Blut des Herrn,
der Advent, die Ankunft Gottes in seiner und unserer Welt "durch Christus, unseren Herrn".
➤ 3Schlussgebet
Herr, unser Gott, im heiligen Mahl hast du uns mit deinem Geist erfüllt. Lehre uns durch die Teilnahme an diesem Geheimnis, die Welt im Licht deiner Weisheit zu sehen und das Unvergängliche mehr zu lieben als das Vergängliche. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
3.1 In der Eucharistiefeier geschieht Adventus Domini,
Ankunft des Herrn bei seiner Gemeinde im sakramentalen Zeichen. D.h. Christus ist kraft seiner Stiftung durch das Wirken des Heiligen Geistes in den irdischen Gaben von Brot und Wein ganz gegenwärtig und schenkt sich in ihnen seiner Gemeinde als Person, als der auferstandene und beim Vater erhöhte Herr.
3.2 Wir nehmen in dieser Feier jetzt schon am "Hochzeitsmahl des Lammes“ teil,
noch nicht in der offenbaren Herrlichkeit der Vollendung aber glaubend im heiligsten Sakrament, in wirklichem Essen und Trinken der heiligen Speise.
Das Schlussgebet verkündet die
3.2.1 Ankunft des Herrn in der Eucharistie und die Mahlgemeinschaft mit ihm
als erfüllt Werden mit dem Geist Gottes. „Im heiligen Mahl hast du uns mit deinem Geist erfüllt.“ Der Geist ist die Frucht aus der Begegnung mit dem Herrn; es ist jener Geist, der im Schoß der Jungfrau das Wunder der Menschwerdung Gottes gewirkt hat, der in der Eucharistie die Gaben von Brot und Wein heiligt, damit sie für uns Leib und Blut des Herrn seien, durch deren Genuss "wir ein Leib und ein Geist werden mit Christus".
3.2.2 Die Feier, in der das geschieht, wird Mysterium, Geheimnis genannt.
Das ist sie nicht so sehr deshalb, weil das Geschehen unseren leiblichen Augen verborgen bleibt. Ein Mysterium ist sie vor allem deswegen, weil die uns von Gott in Jesus Christus bei dieser Feier geschenkte Liebe so unermesslich reich ist. Nur im Glauben und Vertrauen auf Gottes Wort vermögen wir die alles Erkennen übersteigende Länge und Breite, die Höhe und Tiefe dieses Mysteriums zu ermessen. Es geht hier mehr um ein Geheimnis des Reichtums und der Fülle als der Verborgenheit und des Nichtwissens.
Deshalb bitten wir am Schluss der Feier, dass wir im Licht der Weisheit Gottes, die Christus selbst ist,
4 die Welt als Schöpfung Gottes sehen lernen.
4.1 - Sie kommt aus seinen Händen
und soll zu ihm zurückkehren, damit er sie vollende; - Sie ist die Bühne, auf der das Drama der Heilsgeschichte im Gang ist, in deren Zentrum Christus steht, dessen Brüder und Schwestern wir sind; - Sie ist die Straße unserer irdischen Pilgerschaft, auf der wir der zweiten Ankunft des Herrn entgegengehen, seiner Wiederkunft in Herrlichkeit am Ende der Geschichte.
Wer so im Licht der Weisheit Gottes die Welt gläubig zu sehen lernt, der kann und wird das,
4.2 Was unvergänglich ist, mehr lieben als das Vergängliche.
Solche Weltsicht bewahrt uns vor der Vergötzung wie vor der Verachtung der Welt. Sie erfüllt uns vielmehr mit einer tiefen Liebe und Verantwortung für die Schöpfung.
Denn mitten in ihr, deren jetzige Gestalt vergeht, ist dennoch schon anwesend, was unvergänglich bleibt: Es ist anwesend in der Schönheit und Vielfalt des Schöpfungswerkes, das Gott ins Dasein gerufen und das er dazu berufen hat, Vorausbild des "neuen Himmels und der neuen Erde" zu sein.
4.2.1 Dieses Unvergängliche ist schon anwesend in den Menschen,
die Gott nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen und dazu berufen hat, als Brüder und Schwestern seines Sohnes für immer bei ihm zu sein.
Dieses Göttliche wirkt sich schon aus in allem, was der Geist Gottes an Liebe, Treue, Phantasie und schöpferischer Kraft im Geist und im Herzen der Menschen wachsen und reifen lässt, damit es bei der großen Ernte am Ende der Zeit in Gottes Ewigkeit eingebracht wird: wenn der Herr wiederkommt.
In der Auslegung dieser drei Gebete der Kirche wird uns klar, was die Kirche glaubt und was wir glauben und von Gott erbitten dürfen. Wir erkennen, dass auch die Gebete der Kirche Verkündigung des Glaubens sind.
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