Der Mensch - nicht Zerstörer sondern Hüter der Schöpfung

Shownotes

1 Die Schöpfung – unsere irdische Lebensgrundlage 1.1 Freude an der Schöpfung 1.2 Verantwortung für die Schöpfung 2 Der Doppelte Ursprung des Menschen 2.1 Vor Gott geschaffen aus Erde – durch Gottes Odem lebend 2.2 Den Lebensraum den Gott gibt bebauen und hüten 3 Der Christ und die Schöpfung 3.1 Der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. 3.2 Das Gericht Gottes über die Zerstörer 4 Der Lobpreis Gottes an Erntedank weckt in uns neue Lebensfreude 4.1 der Schöpfung in geschwisterlicher Aufmerksamkeit und Liebe begegnen 4.2 Gott als Herrn der Schöpfung anerkennen

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Der Mensch - nicht Zerstörer sondern Hüter der Schöpfung

In den beiden Weltkriegen des vergangenen Jahrhunderts haben die kriegführenden Nationen schreckliche Verwüstungen im Lebensraum des Gegners hinterlassen. Gleiches geschieht durch die russischen Truppen in der Ukraine.

Die Päpste der Nachkriegszeit haben immer wieder den Schutz und den verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung angemahnt.

1 Die Schöpfung – unsere irdische Lebensgrundlage

Franz von Assisi lobt Gott „durch unsere Schwester Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.“

1.1 Freude an der Schöpfung

Im Herbst werden in Bengalen große Feste gefeiert. Obwohl in dem Land eine unbeschreiblich große Armut im Lande herrscht. Ein deutscher Beobachter fragte die Leute, wie sie dazu kämen, derart fröhlich zu sein.

Ein Hindu antwortete ihm "Es ist die Freude, ein Geschöpf zu sein, das Gott aus Freude erschaffen hat."

Eine großartige Antwort! Hier hält einer das Fest seiner eigenen Not entgegen und findet so zur Freude und Fröhlichkeit. Vielen von uns sind solche Gedanken nicht besonders vertraut, obwohl sie ganz und gar christlich sind.

Der Prophet Habakuk erlebt die Zerstörung die sein Leben nährende Schöpfung – er weiß sich dennoch von Gott getragen und geliebt. „Zwar blüht der Feigenbaum nicht, an den Reben ist nichts zu ernten, der Ölbaum bringt keinen Ertrag, die Kornfelder tragen keine Frucht; im Pferch sind keine Schafe, im Stall steht kein Rind mehr. 18 Dennoch will ich jubeln über den Herrn und mich freuen über Gott, meinen Retter.

Uns trägt nicht immer die jubilierende Freude an der Schöpfung. Uns drückt heute eher die Last der

1.2 Verantwortung für die Schöpfung

Unsere Sorgen um unsere Erde und die Nöte unseres Lebens sind oft so bedrückend, dass einem das Feiern vergehen könnte.

„Unsere Schwester - die Schöpfung - schreit auf wegen des Schadens, den wir ihr aufgrund unverantwortlichen Gebrauchs und des Missbrauchs der Güter zufügen, die Gott in sie hineingelegt hat,“ schreibt Papst Franziskus am Anfang seiner Enzyklika »Laudato si«.

Dieser Erschöpfungsschrei zeigt sich in der weltweiten Klimaveränderung und deren Folgen: in verheerenden Wirbelstürmen, im Schmelzen der Gletscher und des Eises am Nord und Südpol.

Dieser Erschöpfungsschrei zeigt sich in der weltweiten Klimaveränderung und deren Folgen: Vom Ansteigen des Meeresspiegels sind weite Teile der Küsten vieler Länder betroffen - ist die Existenz unzähliger Menschen gefährdet. In der zunehmenden Hitze in Südeuropa zerstören gewaltige Walbrände den Lebensraum - von Mensch und Tier.

Dieser Erschöpfungsschrei zeigt sich in der weltweiten Klimaveränderung und deren Folgen: Gerade die Freude ein Geschöpf zu sein, das Gott aus Freude erschaffen hat, könnte Kräfte in uns frei machen, die der ganzen Schöpfung zum Heil und Segen werden.

Dieser Erschöpfungsschrei zeigt sich in der weltweiten Klimaveränderung und deren Folgen: Es kommt darauf an, dass wir unsere Erde und uns selbst wieder mit den Augen Gottes sehen lernen. Die heutigen Texte der Bibel wollen uns dazu anleiten.

Dieser Erschöpfungsschrei zeigt sich in der weltweiten Klimaveränderung und deren Folgen: 2 Der Doppelte Ursprung des Menschen

Dieser Erschöpfungsschrei zeigt sich in der weltweiten Klimaveränderung und deren Folgen: 2.1 Von Gott geschaffen aus Erde – durch Gottes Odem lebend

Dieser Erschöpfungsschrei zeigt sich in der weltweiten Klimaveränderung und deren Folgen: nennt der hebräische Urtext den ersten Menschen. Aus der Adamah ist er gemacht. Adamah heißt Erdboden. Gott macht den Menschen aus dem Stoff dieser Erde, aber das, was den Menschen lebendig macht, ist etwas, was von Gott selbst kommt, es ist göttlicher Lebensodem.

Dieser Erschöpfungsschrei zeigt sich in der weltweiten Klimaveränderung und deren Folgen: Mitten unter den von Gott geschaffenen Pflanzen und Tieren findet sich der Mensch vor. Die Dinge und Lebewesen sind gut, und er, der Mensch als ihr Höhepunkt, ist sogar sehr gut. Die Erde gehört zum Menschen und er zu ihr.

Dieser Erschöpfungsschrei zeigt sich in der weltweiten Klimaveränderung und deren Folgen: Die Welt um uns herum ist unsere Mitwelt. Leider reden wir noch immer von Umwelt, Umweltschäden, Umweltschutz. Unsere Sprache verrät, wie sehr wir uns noch immer der Schöpfung gegenüber, statt ihr zugehörig sehen.

Dieser Erschöpfungsschrei zeigt sich in der weltweiten Klimaveränderung und deren Folgen: Wie viel persönlicher werden wir angerührt, wenn wir von Mitwelt und Mitweltschutz sprechen.

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: Der Mensch lebt mit der Ihn umgebenden Welt. Wenn wir mit der Schöpfung sorgsam umgehen, gehen wir mit uns selbst gut um. Wenn wir das Gleichgewicht der Natur zerstören, gefährden wir unser eigenes Gleichgewicht. Wenn wir unsere Mitwelt mit Schadstoffen belasten, belasten wir uns. Wenn wir die Schöpfung vergiften, vergiften wir uns selbst.

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: Was also ist die Aufgabe des Menschen, worin besteht sein geschwisterlicher Umgang mit der Schöpfung? Er soll

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: 2.2 Den Lebensraum den Gott gibt bebauen und hüten

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: „Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und hüte.“ Ein Garten ist in der damaligen Nomadenwelt - für in der Steppe oder Wüste lebenden Menschen - etwas ungemein Kostbares. Der Mensch muss mit Ihm behutsam und sorgsam umgehen. Schon wenn er Ihn vernachlässigt, fällt der paradiesische Ort in Wüste zurück.

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: Wenn er sich gar an ihm und der gottgewollten Ordnung vergreift, verschuldet er selbst sein Verschmachten, seine Not, seinen Untergang.

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: Das Buch Genesis bietet hier nicht etwa eine primitive, romantische, 'vorsintflutliche" Geschichte. Es sieht in der vorgefundenen Schöpfung einen konkreten Auftrag Gottes. Dieser Auftrag wurde nie zurückgenommen. Auch der heutige Mensch hat sich ihm in wahrhaft kosmischer Demut unterzuordnen oder er verursacht seinen eigenen Untergang.

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: Wenn sich der Mensch in maßlosem Hochmut in ausbeuterischer Bedürfnisbefriedigung der Schöpfung bedient, statt sie zu bebauen und zu hüten, führt dies in Wiederholung der Ursünde zur Zerstörung und Vertreibung aus dem Paradies, aus dem gottgeschenkten Lebensraum.

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: Damals wie heute ist die Urversuchung, das egoistische "Ich mache, was ich will und was mir nützt" die große Gefahr für den Menschen und seine Mitwelt.

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: Wenn Menschen Glück und Gewinn ihres Lebens darin sehen, dass anderes unter ihnen ist, und nicht, dass Gott über Ihnen ist, wird das Leben auf der Erde zur Hölle. Das „macht euch die Erde untertan“, muss immer in Verantwortung vor Gott als Hüter seiner Schöpfung geschehen.

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: Deshalb müssen gerade wir Christen die Lobby, der Anwalt der Schöpfung, unserer Mitwelt sein.

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: 3 Der Christ und die Schöpfung

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: Wer als Christ die Schöpfung betrachtet, findet bald zu Aussagen über Christus. Er ist im Kolosserbrief

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: 3.1 Der Erstgeborene der ganzen Schöpfung.

Beide Schöpfungsberichte sind sich darin einig: 'Auf Ihn hin ist alles geschaffen, ER ist vor aller Schöpfung', so bekennt dieses Lied, das mit großer Wahrscheinlichkeit schon Im urchristlichen Gottesdienst gesungen wurde.

Hier wird an alttestamentliche Erkenntnisse angeknüpft. Was wir von Adam mitten in der Schöpfung gesagt haben, wird hier auf Christus bezogen: ER allein repräsentiert den unsichtbaren Gott in der Schöpfung, denn er ist die Ikone, das Abbild Gottes des unsichtbaren.

Der Glaube an den auferstandenen Christus bekennt: Er hat jetzt diese Stellung endgültig inne; das grundsätzlich mit Gott versöhnte All, auch wenn es Jetzt noch 'seufzt' und leidet, gehört zu ihm wie der Leib zum Haupt.

Der Glaube an den auferstandenen Christus bekennt: ER und die Schöpfung gehören zusammen. Durch die Menschwerdung des Gottessohnes, hat sich Gott auf seine Schöpfung total eingelassen.

Der Glaube an den auferstandenen Christus bekennt: Durch die Auferweckung und Erhöhung des Gott-Menschen Jesus Christus hat er seine Schöpfung ganz an sich gezogen und In sich aufgenommen.

Der Glaube an den auferstandenen Christus bekennt: So ist es gerade für Christen ein unerträglicher Gedanke, dass diese Schöpfung, der sich der Sohn eingebunden hat, verdorben und zerstört wird. Wie es gerade in furchtbarer Weise durch Putins russische Armee in der Ukraine geschieht.

Der Glaube an den auferstandenen Christus bekennt: 3.2 Das Gericht Gottes über die Zerstörer

Im letzten Buch der Bibel - der Offenbarung des Johannes - da der Engel Gottes die siebte Posaune bläst - wird es uns verkündet:

Im letzten Buch der Bibel - der Offenbarung des Johannes - da der Engel Gottes die siebte Posaune bläst - wird es uns verkündet: "Da kam dein Zorn und die Zeit,

die Toten zu richten:

die Toten zu richten: die Zeit deine Knechte zu belohnen,

die Toten zu richten: die Propheten und die Heiligen und alle,

die Toten zu richten: die deinen Namen fürchten,

die Toten zu richten: die Kleinen und die Großen, die Zeit alle zu verderben,

die Toten zu richten: die die Erde verderben.“

die Toten zu richten: Es hängt also unser ewiges Heil daran, wie wir mit der Erde - mit der Schöpfung Gottes - umgehen.

die Toten zu richten: Die Kirche stellt uns den heiligen Franz von Assisi, dessen Fest wir am kommenden 4. Okt. feiern als Beispiel vor Augen.

die Toten zu richten: Seine tiefe Christusliebe hat ihn zu einem geschwisterlichen Verhältnis zur ganzen Schöpfung gedrängt. Zärtlich nennt er in seinem Sonnengesang Luft, Wind, und Feuer seine Brüder, und die Erde und das Wasser seine Schwestern.

die Toten zu richten: 4 Der Lobpreis Gottes an Erntedank weckt in uns neue Lebensfreude

die Toten zu richten: Wenn wir wieder lernen von Gott und vom menschgewordenen und auferstandenen Christus her der Schöpfung zu begegnen. Wenn wir

die Toten zu richten: 4.1 der Schöpfung in geschwisterlicher Aufmerksamkeit und Liebe begegnen

die Toten zu richten: wird sich die Lebensfreude wieder einstellen. Dann ist die Zukunft der Erde wieder voller Hoffnung.

die Toten zu richten: Jeder Christ ist verpflichtet zu mahnen und mitzuarbeiten, dass die kostbare Erde für uns und kommende Generationen kostbar bleibt.

Erntedank heißt: Gott danken für die Gaben seiner Schöpfung, die uns nähren und am Leben erhalten.

Erntedank heißt aber auch: Als dankbare Menschen

Erntedank heißt aber auch: 4.2 Gott als Herrn der Schöpfung anerkennen

Erntedank heißt aber auch: Es gibt heute viele Mitmenschen und Mitchristen, die sich die Bewahrung der Schöpfung zur ständigen Aufgabe gemacht haben. Wir sollten sie nicht als Spinner abtun, sondern ihre Mahnungen und Ratschläge ernst nehmen. Wir sollten uns aufklären lassen, wo wir selbst an der Gefährdung und Zerstörung unserer Mitwelt, die unsere irdische Lebensgrundlage ist, beteiligt sind.

Erntedank heißt aber auch: Schon 1971 hat der selige Papst Paul VI vor der „dramatischen Folge“ der unkontrollierten Tätigkeit des Menschen gewarnt „Infolge einer rücksichtslosen Ausbeutung der Natur läuft er Gefahr, sie zu zerstören und selbst Opfer dieser Zerstörung zu werden.“

Erntedank heißt aber auch: Das Evangelium hat uns gezeigt, wie Gott ohne unser Zutun für seine Schöpfung sorgt und wie herrlich sie ist. Ahmen wir Gottes Liebe zu seiner Schöpfung nach.

Erntedank heißt aber auch: Alles, was wir brauchen, wird Gott uns geben, wenn wir seine Schöpfung lieben und hüten, ihn als den Ursprung und den alleinigen Herrn der Schöpfung anerkennen und anbeten.

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